Gesundheit
Aktuelle Beiträge

Drohender Fachkräftemangel in der Labormedizin
Mehr Ausbildungsmöglichkeiten und mehr Investitionen in Laborinfrastruktur an den Kliniken: Dies verlangen Deutschlands Labormediziner. Sollten diese Forderungen nicht bald erfüllt werden, könnten ernstzunehmende Versorgungsengpässe entstehen.
Von dieser bedenklichen Entwicklung sehen sich sowohl Fachärzte und Fachärztinnen für Labormedizin als auch medizinische TechnologInnen betroffen. „Über die Jahre sind uns die Strukturen für die Weiterbildung von Laborfachärzten im klinischen Bereich weggebrochen“, berichtet BDL-Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Bobrowski. „Wir müssen dringend mehr Weiterbildungsangebote an Universitätskliniken und bei Maximalversorgern schaffen.“ Insbesondere ein stringentes Outsourcing von Laborleistungen an den Kliniken sowie der Wegfall von Lehrstühlen an Universitäten in den vergangenen zwei Jahrzehnten hätten die Lage verschärft. Besorgniserregende Zustände, bedenke man, dass etwa 66 Prozent aller ärztlichen Entscheidungen heutzutage direkt oder indirekt auf labordiagnostischen Untersuchungen beruhen.
Dr. Andreas Bobrowski
„Über die Jahre sind uns die Strukturen für die Weiterbildung von Laborfachärzten im klinischen Bereich weggebrochen.“

Der Europäische Tag der Labormedizin wird von der Europäischen Vereinigung der Labormediziner jedes Jahr am 5. November ausgerufen. In Deutschland gibt es aktuell 41 universitätsmedizinische Standorte, von denen 21 mit einer eigenständigen W3-Professur für Laboratoriumsmedizin besetzt sind.
Die Ausbildungsmisere erstreckt sich auch auf die anderen Gesundheitsfachberufe im Labor. Unter anderem kämpfen sie mit Schulschließungen an den Kliniken. (mim)