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Ein Konzern setzt auf Wachstum

Ein Konzern setzt auf Wachstum

Das Transformationsprogramm FUTURE@FP

In den vergangenen Monaten hat sich bei Francotyp Postalia so einiges getan. Vor einem Jahr stellte der Konzern das Transformationsprogramm FUTURE@FP zwecks Steigerung von Effizienz und Profitabilität vor. Im vergangenen März dann die Akquisition der Azolver-Gesellschaften. Damit scheinen die Berliner auf einem guten Weg zu sein. Die Umsatz- und Gewinnzahlen für das erste Quartal 2022 können sich auf jedem Fall sehen lassen.
Gute Stimmung und einen zuversichtlichen Blick in die Zukunft gibt es derzeit bei der Francotyp-Postalia Holding AG. Der Grund dafür liegt in der erfreulichen Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Unternehmens in den ersten drei Monaten 2022. Insbesondere das Transformationsprogramm FUTURE@FP scheint sich auszuzahlen und wirkt sich positiv auf die Zahlen aus. Dem Ziel, FP in einen nachhaltig profitablen, internationalen Technologiekonzern zu wandeln, kommt der Konzern somit einen Schritt näher.

„Mit dem Transformationsprogramm FUTURE@FP stellen wir FP erfolgreich für die Zukunft auf. Wir haben die Organisation neu ausgerichtet und arbeiten deutlich kundenzentrierter und effizienter“, berichtet FP CEO Carsten Lind. Dies spiegele sich sowohl in der Umsatz- als auch in der Profitabilitätsentwicklung wider. Die positive Entwicklung des ersten Quartals sei teilweise durch Einmaleffekte sowohl beim Umsatz als auch beim EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) gekennzeichnet. „Ohne diese Einmaleffekte sehen wir ein zwar geringeres, aber immer noch erfreuliches Umsatzwachstum von zehn Prozent und ein normalisiertes EBITDA in Höhe von 8,3 Millionen Euro“, erläutert Lind. „Wir sind auf einem guten Weg und werden unseren Transformationsprozess in den nächsten Monaten konsequent fortführen.“

Positive Effekte

Ebenfalls zufrieden zeigt sich Noch-CFO Martin Geisel – er wird seinen turnusmäßig auslaufenden Vertrag nicht verlängern, weshalb der Aufsichtsrat zum 1. Oktober 2022 Ralf Spielberger zum Mitglied des Vorstands und neuen CFO bestellt hat. „Die Zahlen für das erste Quartal 2022 sind gut“, bringt es Geisel auf den Punkt. „Unsere Maßnahmen aus dem Transformationsprogramm FUTURE@FP haben positive Effekte auf unsere Kennzahlen. Die Umsatzentwicklung im traditionell starken ersten Quartal ist erfreulich, zudem konnten wir die Profitabilität deutlich steigern. Wir werden uns aber nicht ausruhen, sondern diesen Weg weiter fortsetzen.“

Carsten Lind

CEO der Francotyp-Postalia Holding AG

„Wir sind auf einem guten Weg und werden unseren Transformationsprozess in den nächsten Monaten konsequent fortführen.“

In der Tat können sich die Zahlen sehen lassen. In den ersten drei Monaten stieg der Konzernumsatz des laufenden Jahres um 26,5 Prozent auf 65,2 Millionen Euro im Vergleich zu 51,5 Millionen Euro im Vorjahresquartal. In der Regel ist das erste Quartal bei FP stark, jedoch fiel das Vorjahresquartal aufgrund der Pandemie schwächer als üblich aus. Das EBITDA stieg um 101,5 Prozent auf 10,3 Millionen Euro nach 5,1 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum; die EBITDA-Marge erreichte damit 15,8 Prozent. Der Free Cashflow lag trotz der Akquisition der Azolver Gruppe bei 2,0 Millionen Euro im Vergleich zu 4,5 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum – bereinigt um diesen Effekt beträgt der normalisierte Free Cashflow 6,1 Millionen Euro.

Und so es sieht in den einzelnen Geschäftsbereichen aus: Bei den Digital Business Solutions stieg der Umsatz um 42,2 Prozent auf 6,4 Millionen Euro im Vergleich zu 4,5 Millionen Euro in der Vorjahresperiode. Hier zeigen die eingeleiteten Maßnahmen des Transformationsprogramms Wirkung, man legt den Fokus auf Geschäftsmodelle mit einem klaren Werteversprechen für die Kunden und deutlichem Skalierungspotenzial für FP. Beim Outputmanagement wurde im ersten Quartal eine höhere Kundenaktivität festgestellt. Zu den Umsatztreibern zählt zudem die Signaturlösung FP Sign, die sowohl von den Vertriebserfolgen des vergangenen Jahres mit wiederkehrenden Erlösen als auch von einer gesteigerten Neukundenakquise profitiert. Was den Bereich De-Mail /elektronischer Rechtsverkehr angeht, wirkt sich nicht nur die erhöhte Kundennachfrage positiv auf die Zahlen aus, sondern auch der Marktaustritt eines Wettbewerbers bei De-Mail.

Der Umsatz im Geschäftsbereich Mailing, Shipping & Office Solutions stieg um 15,8 Prozent auf 35,3 Millionen Euro. Die hier realisierten höheren Umsätze bei Maschinen und Verbrauchsmaterial sind unter anderem auf das Abflachen der pandemiebedingten Effekte sowie auf zusätzliche Umsätze durch die Portoumstellung in Deutschland zurückzuführen. Darüber hinaus hatte die Fremdwährungsentwicklung einen positiven Umsatzeffekt in Höhe von 1,1 Million Euro zur Folge.

Der Geschäftsbereich Mail Services erzielte eine Umsatzsteigerung um 41,9 Prozent auf 23,5 Millionen Euro nach 16,6 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Diese Steigerung kam einerseits durch die Portoerhöhung Anfang 2022, andererseits durch einen höheren Frankieranteil aufgrund von coronabedingten Personalausfällen bei Kunden und einmaligen Aussendungen im ersten Quartal zustande.

Aufgrund der Akquisition sämtlicher Anteile an den operativen Gesellschaften der Azolver-Gruppe Ende März 2022 kann FP seine Position im Markt für Mailing, Shipping & Office Solutions in Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark, der Schweiz und Italien nun ausbauen. Die SaaS-basierten Lösungen von Azolver wie etwa das Inbound Tracking von Paketen und Firmen-Assets kommen dem digitalen Angebot zugute und werden gemeinsam weiterentwickelt. Das Technologie- und Dienstleistungszentrum in Estland soll der Umsetzung des Transformationsprogramms FUTURE@FP erleichtern. In den Zahlen von FP sichtbar werden Umsatz- und Ergebnisbeiträge von Azolver erst für die folgenden drei Quartale 2022.
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Q1-Ergebnisse der Francotyp-Postalia Holding AG im Vergleich zum Vorjahr

Die richtige Strategie

Die positive Entwicklung des Konzerns bestärkt das Management darin, die richtige Strategie gewählt zu haben. Mit Blick auf die nach wie vor unstabile geo- und wirtschaftspolitische Situation, die anhaltende Pandemielage und die Störungen der globalen Lieferketten bleibt die Prognose für das Geschäftsjahr 2022 jedoch unverändert.
 
Somit wird FP 2022 wie bereits angekündigt die Transformation weiter vorantreiben – ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Programm FUTURE@FP. Allem voran dank der Akquisition der Azolver-Gesellschaften sollte sich der Umsatz im Geschäftsjahr 2022 positiv entwickeln. Der Vorstand erwartet eine Größenordnung von 229 bis 237 Millionen Euro nach 203,7 Millionen Euro im Vorjahr – darin enthalten sind eine organische Umsatzsteigerung von 3 bis 6 Prozent sowie Wachstum durch die Übernahme von Azolver. Die Maßnahmen zur nachhaltigen Verbesserung der Profitabilität sollten im Geschäftsjahr 2022 ihre Wirkung nahezu voll entfalten. So rechnet der Vorstand in Anlehnung an die Umsatzentwicklung mit einem EBITDA zwischen 24 bis 28 Millionen Euro, was eine EBITDA-Marge zwischen 10,5 Prozent und 11,8 Prozent bedeutet.

„Die Ergebnisse der vergangenen zwölf Monate zeigen, dass wir mit dem Transformationsprogramm FUTURE@FP die richtigen Weichen gestellt haben. Alle drei Geschäftsbereiche haben sich gut entwickelt und die Profitabilität wurde verbessert“, zog Lind bei der  Hauptversammlung von FP im vergangenen Juni ein Fazit und hob die Bedeutung des Geschäftsbereichs Digital Business Solutions besonders hervor: „Wir evaluieren unser Lösungsangebot und entwickeln es sehr kundenzentriert. Die ersten Erfolge wurden jetzt sichtbar. Wir sind überzeugt, dass dieser Bereich großes Potenzial für das zukünftige Wachstum von FP hat.“

Graziella Mimic