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Chirurgische Abfälle werden zum Sitzmöbel
Der niederländische Möbelhersteller Vepa bietet mit „Blue Finn“ jetzt erstmals einen Stuhl an, der aus chirurgischen Abfällen gefertigt wird. Die Sitzschale und Rückenlehne dieses Stuhls bestehen aus recyceltem „Bluewrap“. Dieses Material dient in vielen Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen der sterilen Verpackung von medizinischen Instrumenten.
„In Krankenhäusern werden jedes Jahr Unmengen an Bluewrap-Verpackungen verwendet und einfach weggeworfen“, sagt Janwillem de Kam, Direktor von Vepa. „Gemeinsam mit unseren starken Projektpartnern ist uns das Upcycling dieses Abfallstroms zu einem neuen Möbelstück gelungen. Der Stuhl Blue Finn ist im Objektbereich vielseitig einsetzbar. So finden die Abfälle branchenunabhängig eine neue Verwendung.“
Bluewrap besteht aus Polypropylen, ein sogenanntes Meltblown und Spunbond Homopolypropylen, das recycelt werden kann. Für die Weiterverwertung des faserigen Materials arbeitet der Vepa mit sechs lokalen Projektpartnern zusammen. Neben Bywyd, Experte für die Herstellung von Recyclingrohstoffen, handelt es sich dabei um Kliniken, grüne Krankenhausinitiativen sowie Abfallverarbeiter. Im Vergleich zum Einsatz von Neukunststoff lassen sich durch das recycelte Material im Stuhl Blue 35 Prozent an CO₂ einsparen „Bluewrap eignet sich sehr gut für die Wiederverwendung. Auf Grundlage der Materialtechnologie von Bywyd konnten wir Bluewrap in ein für Möbel geeignetes, hochwertiges Material umwandeln, ein perfekter Rohstoff für Stühle“, sagt Jan Willem Slijkoord, Direktor von Bywyd.
Blue Finn ist Teil einer Kollektion und als stapelbarer Mehrzweckstuhl, Barhocker sowie als halbhoher Barhocker erhältlich. Für die Sitzflächen und Rückenlehnen werden mindestens 85 Prozent recyceltes Bluewrap eingesetzt. Die blaue Farbe des medizinischen Verpackungsmaterials findet sich im Stuhldesign wieder. Mit einem Kufengestell aus Stahlrohr ist der Stuhl leicht und flexibel in der Nutzung. Er ist optional mit Armlehnen aus Kunststoff oder Holz erhältlich. Zum Einsatz kommen soll er unter anderem in Cafeterien, Wartebereichen oder in Vortragsräumen.