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ESG-Berichterstattung mit Hindernissen
Genau und vertretbar zu Environmental, Social and Governance (ESG) in der eigenen Lieferkette zu berichten: Einer Umfrage nach sind lediglich 39 Prozent der Hersteller zuversichtlich, dies zu können.
Hohe Priorität
Die von Endeavor Business Intelligence im Auftrag von Assent im Oktober 2022 in Nordamerika und Europa durchgeführte Untersuchung fand heraus, dass 87 Prozent der Befragten ESG und Nachhaltigkeit innerhalb der eigenen Lieferkette eine hohe oder mittlere Priorität einräumen. Die Mehrheit ist der Auffassung, dass Lieferketten stärker als die eigene Produktion die Einhaltung von ESG-Standards gefährden. Aus diesem Grund planen 88 Prozent der Teilnehmer, die Auswahl ihrer Zulieferer innerhalb der kommenden fünf Jahre unter anderem von deren Nachhaltigkeitsbemühungen abhängig zu machen.
Um dies auch leisten zu können, erwarten laut der Studie 69 Prozent, dass ihr Unternehmen trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage seine Investitionen in Nachhaltigkeitspraktiken 2023 ausbaut. Etwa zwei Drittel der Befragten gaben zudem an, hierfür innerhalb der nächsten drei Jahre zusätzliche Stellen schaffen zu wollen, die sich dediziert mit einer nachhaltigen Gestaltung der eigenen Lieferketten auseinandersetzen.
Treiber für Nachhaltigkeit
Die wichtigsten Treiber für die Implementierung von Nachhaltigkeits- und ESG-Praktiken wurden in der Studie ebenfalls abgefragt. Die dabei am häufigsten erwähnten Gründe sind Klima- und Umweltschutz (39 Prozent) sowie entsprechendes Feedback und Verlangen von Kunden (33 Prozent). Auch das Verbessern der eigenen Reputation (27 Prozent), resilientere Lieferketten (27 Prozent) oder erhoffte Wettbewerbsvorteile (27 Prozent) wurden oft genannt.
Die Umfrage zeigt aber auch, welche Konsequenzen Unternehmen als größte Risiken sehen, falls es ihnen misslingt, ihre Lieferketten nachhaltig zu gestalten. Als die schwerwiegendste Folge sieht nahezu die Hälfte (49 Prozent) einen möglichen Verlust von Kunden. Danach kommen das Riskieren von Nicht-Compliance samt entsprechender Geldstrafen (32 Prozent), potenzielle negative Darstellung in der Öffentlichkeit (32 Prozent) und ein möglicher Verlust von Partnern oder Zulieferern (25 Prozent).
Lediglich 39 Prozent der Befragten sind zuversichtlich, dass ihr Unternehmen akkurat und vertretbar über den Einfluss von Unternehmen innerhalb der eigenen Lieferkette hinsichtlich ESG berichten kann. Als einen der Gründe geben 47 Prozent an, bei der Implementierung von Nachhaltigkeitsstrategien in hohem oder sehr hohem Maß abhängig von ihren Zulieferern zu sein. 59 Prozent sind der Meinung, dass diese Abhängigkeit 2023 sogar weiter steigen wird. Als bedenklich erweist sich die Tatsache, dass gleichzeitig nur 25 Prozent glauben, dass ihre Partner und Zulieferer die Kapazitäten haben, um die eigenen Nachhaltigkeitsziele ausreichend zu unterstützen.
„Zuverlässige Daten aus der eigenen Lieferkette sind für alle Bemühungen hin zu wirklicher Nachhaltigkeit ein absolutes Muss“, sagt Sue Fortunato-Esbach, Regulatory & Sustainability Expert, Product Sustainability, bei Assent. Es sei für viele Hersteller allerdings schwierig, an Daten zu kommen, die tief innerhalb der eigenen Lieferkette verborgen sind. „Wir bei Assent unterstützen unsere Kunden dabei, indem unsere Experten auf verschiedenen Wegen Informationen über die Praktiken bei Zulieferern sammeln“, schildert Fortunato-Esbach. Damit geben wir Unternehmen die Gewissheit, dass sie die eigenen ESG-Ziele erreichen und im Einklang mit aktuellen Gesetzen sind.“
Ferner befragte die Studie die Teilnehmer zu den Hürden und Hindernissen, die es den Herstellern erschweren, ihre ESG- und Nachhaltigkeitsziele wie beabsichtigt zu erreichen. Die am häufigsten angegebenen limitierenden Faktoren sind Kosten und Budget (55 Prozent), gefolgt von kontinuierlichen Änderungen bei Anforderungen und Gesetzen (41 Prozent). Genannt wurden ebenfalls Probleme beim Management der vorhandenen Daten (34 Prozent), ein fehlendes Bewusstsein für die Problematik (33 Prozent), mangelnde fachliche Expertise (32 Prozent) oder die Tatsache, dass es nicht möglich ist, bestimmte Lieferanten einzubinden (32 Prozent).
„Der Zugang zu entsprechendem Fachwissen, um mit den fortwährenden Änderungen im gesetzlichen Bereich Schritt zu halten, ist limitiert. Das schränkt viele Unternehmen bei ihren Bemühungen um ESG und Nachhaltigkeit stark ein“, erläutert Fortunato-Esbach. „Der Fachkräftemangel, bereits überlastete Abteilungen und begrenzte Budgets erschweren es, solche Expertise in ausreichendem Maß intern zu schaffen. Hinzu kommen Probleme bei Verfügbarkeit, Qualität und Analyse der Daten. Gerade für komplexe Hersteller mit tausenden Zulieferern ist es deshalb meist die bessere Wahl, sich an spezialisierte Partner wie Assent zu wenden.“ (mim)