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„Für Einfach sind wir nicht da“

„Für Einfach sind wir nicht da“

Sonder-Sitzlösung von OS Seating

In der stark standardisierten Welt von heute kommen die Bedürfnisse behinderter Menschen oft zu kurz. So ist der Verein für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung e.V. (VKM) stets auf der Suche nach Lösungen, die seiner Klientel das Leben erleichtern. Im Zuge der Einrichtung des neuen Zentrums für Bildung und Begegnung in Duisburg wurde jüngst eine ­pfiffige Sitzgruppe als Sonderlösung erarbeitet.

In Gemeinschaft will der VKM e.V. behinderte Menschen bei einer selbstständigen Teilnahme am Leben in der Gesellschaft unterstützen und ebenso Familien entlasten, die Kinder mit Behinderung haben. Im Jahr 1964 als Elterninitiative gegründet, ist er seitdem gewachsen und hat sich professionalisiert. „Damals gab es noch so gut wie gar keine Unterstützung für Menschen mit Behinderung oder gar Mehrfachbehinderung und ihre Familien – keine Kindergartenplätze, keine besondere Förderung in der Schule“, weiß Anette Käbe. Sie selbst wurde vor 27 Jahren Vereinsmitglied und übernahm vor elf Jahren die Geschäftsführung. „Der VKM hat viel erreicht. Er hat Gelder gesammelt, um in Duisburg eine der ersten behindertengerechten Schulen auf den Weg zu bringen, später gemeinsam mit der Lebenshilfe auch ein Wohnprojekt und eine Werkstatt, um nur ein paar Beispiele zu nennen.“
Die Zeiten ändern sich. Inzwischen werden viele Notwendigkeiten über Pflegekassen und weitere Töpfe finanziert. Der Verein hat deshalb sein Unterstützungsangebot um Dienstleistungen erweitern können. Von den aktuell 140 Mitarbeitern sind die meisten in der sogenannten Integrationshilfe tätig. „Unsere Prämisse ist, niemanden auszuschließen, und unser größtes Ziel, behinderte Menschen in Selbstständigkeit zu bringen, damit sie allein leben können“, sagt Käbe. „Das ist nicht einfach, aber für Einfach sind wir ja auch nicht da.“

Anette Käbe

„Wir suchten eine besondere Lösung und fanden sie bei OS Seating, wo man sich sehr flexibel zeigte: Wir konnten uns verschiedene Möbel ansehen, Probe sitzen und dabei darüber reden, was wir anders haben müssen. Das Ergebnis haben wir gemeinsam entwickelt.“

Ein Zentrum für Bildung und Begegnung wurde eingerichtet

Einfach war es auch nicht, das Zentrum für Bildung und Begegnung einzurichten, das im vergangenen Jahr eröffnet wurde. Konsequente Barrierefreiheit, Sensortechnik an den Türen und viele Extras, die die Stätte allen Menschen zugänglich machen soll, sind mit präziserer Planung, höheren Kosten und größerem Aufwand verbunden. „Wir haben uns vor dem Umzug um Unterstützung bemüht und unsere Fördergelder von der Aktion Mensch, der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW und der Stiftung Wohnhilfe zum Teil dazu genutzt, etwas Neues auszuprobieren“, schildert
Käbe. „Behindert darf auch schick sein, meine ich. Wir haben höhenverstellbare Tische und verschiebbare Möbel angeschafft, mit denen behinderte Menschen zurechtkommen, mit denen sie sich wohlfühlen und die der Kommunikation dienen: Ein Begegnungszentrum braucht so etwas.“

Hilfe zur Selbsthilfe ist machbar

Ein besonderer Blickfang in dem geräumigen Kommunikationsbereich sind zwei Highback-Sofas, die eine Softseating-Lösung für Rückzug und ungestörte Gespräche inmitten der großen Fläche bieten. Auch diese gab es für den speziellen Bedarf nicht von der Stange. „Wer sein Leben lang auf Hürden stößt, lernt, über die Dinge zu sprechen, die man nicht geregelt kriegt“, berichtet Käbe. „Wir suchten eine besondere Lösung und fanden sie bei OS Seating, wo man sich sehr flexibel zeigte: Wir konnten uns verschiedene Möbel ansehen, Probe sitzen und dabei darüber reden, was wir anders haben müssen. Das Ergebnis haben wir gemeinsam entwickelt. Bei der Farbgestaltung hatten wir freie Wahl.“
Das „Anders“ bezieht sich bei den ausgewählten Softsofas der Marke Deberenn zum einen auf Kufen statt Standfüße, weil sich die Möbel damit auf dem Teppich besser bewegen lassen. Zum anderen bekamen die Sofas als Sonderausstattung Griffe als Aufstehhilfe. „Vor allem durch den Griff ist es schon eine sehr individuelle Lösung geworden, die uns viel Freude macht“, meint Anette Käbe. „Die Sitzgruppe ist einladend, optisch schön, man kann gut sitzen – wir können hier eine angenehme Gesprächszone bieten. Darüber hinaus vermitteln wir gern, was alles machbar ist, wenn man sich nicht mit dem Gegebenen zufriedengibt, damit andere davon lernen können. Und wir zeigen damit auch, dass wir unsere Fördergelder sinnvoll einsetzen.“

Anja Knies
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Bekannt und doch ganz neu: Während die Sitzgruppe insgesamt an ein Eisenbahnabteil erinnert, ist die Aufstehhilfe dem Äquivalent an der Badewanne entlehnt.