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Mit Mikrosilber gegen Keime im Büro

Interview: Mit Mikrosilber gegen Keime im Büro

Untersuchungen haben gezeigt, dass sich im Büroumfeld insbesondere auch auf Schreibtischstühlen viele Keime befinden – die Erwärmung von Polstern und Armlehnen während des Sitzens bietet nämlich sehr gute Lebensbedingungen für die Krankheitserreger. Carolin Frank, Market Research Manager bei der Dauphin HumanDesign Group GmbH & Co. KG, erklärt im Interview, was sich dahinter verbirgt und wie Dauphin mit dem Einsatz von Mikrosilber Abhilfe schafft.

FACTS: Mikrosilber ist bei Dauphin bereits seit 2013 im Einsatz – was hat es damit auf sich?

Carolin Frank: Überall dort, wo sich viele Menschen begegnen, entsteht eine verstärkte Gefahr von Infektionen. Mit dem Einsatz unserer MicroSilver-Technologie in einigen Dauphin-Stuhlmodellen, beispielsweise in den Kunststoffschalen des Mehrzweckstuhls Fiore, können wir eine hohe Schutzwirkung nicht nur gegen Bakterien, sondern auch gegen Viren, Pilze und Hefen während der gesamten Produktlebensdauer gewährleisten. Eine generelle antivirale Wirkung von elementarem Silber, welches in Form von MicroSilver BG in unseren Stuhlmodellen enthalten ist, konnte in Studien nachgewiesen werden.

FACTS: Bisher war Mikrosilber bei Dauphin aber hauptsächlich im Laborumfeld und im Industriebereich im Einsatz. Doch Bürodrehstühle mit dem verarbeiteten Material sind jetzt immer gefragter. Was sind die Gründe dafür?

Frank: Das stimmt, unser Schwerpunkt lag bislang mehr im Industriesegment – hier haben wir speziell mit Mikrosilber ausgestattete Industriestühle hergestellt. Auch für den Laborbereich sowie für Kliniken, kurz gesagt für alle Bereiche, die hygienesensitiv sind, gab es entsprechende Bestuhlung. Im Büroumfeld war lediglich die Dauphin-Produktlinie X-Code mit Mikrosilberadditiv erhältlich.
Vor dem Hintergrund des Coronavirus hat das Thema Mikrosilber grundsätzlich eine neue Aktualität erhalten – sowohl im medizinischen Bereich als auch im Büroumfeld, sodass wir für Letzteres unser Angebot erweitert haben und nicht nur entsprechend verarbeitete Armlehnen anbieten, sondern auch sogenannte Silvertex-Bezüge. Diese bestehen aus einem speziellen Kunstleder, das antimikrobiell, chemikalienbeständig, flammhemmend und wasserabweisend ist. Im Zuge der Coronapandemie haben wir auf unseren Internetseiten sowie über Fachhandelsmailings auf dieses Thema hingewiesen. Man merkt, dass das Interesse sehr groß ist und wir beziehungsweise unsere Fachhändler immer mehr Anfragen erhalten.

FACTS: Vielen ist der Unterschied zwischen Mikrosilber und Nanosilber sowie deren jeweilige Auswirkungen vielleicht nicht so bewusst. Könnten Sie diesen kurz erläutern?

Frank: Der Unterschied liegt vor allem in der Partikelgröße: Bei Mikrosilber handelt es sich um Silberpartikel von etwa 10 Mikrometern, also etwa 0,01 Millimetern, Nanosilberpartikel dagegen sind durchschnittlich etwa 50 Nanometer klein, das sind 0,00005 Millimeter. Während Nanosilber die Haut durchdringen, in den Körper wandern und sich im Inneren anreichern kann, bleiben die größeren Mikrosilberpartikel an der Hautoberfläche und gelangen nicht in den Körper. Ihre Effekte finden nur an der Oberfläche der Haut statt.
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Carolin Frank

Market Research Manager bei der Dauphin HumanDesign Group GmbH & Co. KG
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Gut vorgesorgt: Dauphin stellt für Bürodrehstühle Armlehnen her, in denen Mikrosilber integriert ist. Ebenso gibt es Silvertex-Bezüge, die aus einem speziellen Kunstleder bestehen, das unter anderem antimikrobiell wirkt.

FACTS: Das Besondere an der Verarbeitung der Mikrosilberpartikel wie beispielsweise in den Armlehnen der Stühle ist, dass die Wirkung auch mit der Zeit nicht verloren geht. Wie können Sie das gewährleisten?

Frank: Das liegt daran, dass es sich nicht lediglich um eine Beschichtung oder Lackierung handelt, sondern die Mikrosilberpartikel werden in das Material eingebracht: Bei dem Prozess des Kunststoffspritzgusses werden diese Partikel dem Granulat beigemischt und dabei in den Kunststoff direkt mit integriert. Dadurch werden sie zu einem Bestandteil des Materials und liegen nicht nur als Veredelung oben auf. Würde man beispielsweise einzelne Schichten abtragen, wäre in der jeweils darunter liegenden Schicht immer noch Mikrosilber enthalten. Bei unserem Besucherstuhl Fiore ist Mikrosilber in die gesamte Kunststoffschale integriert.

FACTS: Ist das Material mit all seinen Bestandteilen denn auch desinfektionsmittelbeständig?

Frank: Verwendet man zugelassene Desinfektionsmittel für das Kunststoffmaterial, wird es nicht beschädigt und auch das Mikrosilber bleibt dauerhaft darin enthalten. Und man muss beachten: Die Ausstattung mit Mikrosilber ist kein Ersatz für Reinigung und Desinfektion der Stühle, sondern eine sinnvolle Ergänzung. Das renommierte Institut Schwarzkopf stellte bei einer Feldstudie im laufenden Klinikbetrieb jedoch eindeutig fest, dass der Einsatz von Stuhlmodellen mit antimikrobieller Ausrüstung eine wichtige Ergänzung zur Flächendesinfektion darstellt, da die Keimbelastung deutlich reduziert wurde. Dies ist vor allem zwischen zwei Reinigungs- und Desinfektionsintervallen sehr hilfreich.

FACTS: Welche Dauphin-Produkte speziell für das Büroumfeld sind mit Mikrosilber erhältlich?

Frank: Wir haben vorrangig die Modellreihen Stilo und Stilo ES damit ausgestattet. Aber theoretisch lässt sich fast jeder unserer Bürodrehstühle mit dem Silvertex-Material an Sitz und Rückenlehne beziehen. Ebenso können die speziellen Armlehnen an nahezu jeden Bürodrehstuhl montiert werden. Auf diese Weise können wir mit unseren Produkten dazu beitragen, die Keimbelastung in Büros zu reduzieren. Gerade in Bereichen, die hoch frequentiert sind – in Unternehmen sind das Großraumbüros und Callcenter-Arbeitsplätze, aber auch Wartebereiche – ist der Einsatz von Sitzlösungen mit Mikrosilber sehr lohnend und absolut zu empfehlen.

Anna Köster