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Interview mit Ralf Peters von TeleFrank

„Es kam anders, dennoch macht es Spaß“

Interview mit Ralf Peters von TeleFrank

Vor knapp einem Jahr wurde der langjährige Vertriebsleiter Ralf Peters zum Geschäftsführer der TeleFrank Vertriebs-GmbH ernannt. Es war anzunehmen, dass er mit seinem Erfahrungsschatz in bekannte Fahrwasser einschiffte. Eigentlich. Denn wenige Wochen später brach die Coronapandemie aus und stellte den erfahrenen Branchenkenner vor ungeahnte Herausforderungen.

FACTS: Ihr Antritt zum Geschäftsführer fand kurz vor dem Ausbruch der Coronakrise statt, die auch Ihnen einiges abverlangte, was Sie nicht vorhersehen konnten. Haben Sie es zwischendurch bereut, die Hauptverantwortung für TeleFrank übernommen zu haben?

Ralf Peters: Nein, auf keinen Fall. Natürlich habe ich mir den Start als Geschäftsführer anders vorgestellt. Trotzdem machte es mir vom ersten Tag an Spaß, die TeleFrank Vertriebs-GmbH durch das unruhige Fahrwasser zu steuern, denn ich bin ein Küstenjunge. Daher werde ich uns auch durch diesen Sturm, der eher einem ausgewachsenen Hurrikan ähnelt, führen. Das Jahr 2020 war eine echte Herausforderung für alle Marktteilnehmer. Jede Branche hat ihre individuellen Hürden zu meistern. Jetzt sind wir schon im zweiten Lockdown. Zum Glück sind wir in Deutschland nicht von einer Ausgangssperre sowie weiteren extremen Einschränkungen betroffen. Allerdings sind wir dieses Mal gut darauf vorbereitet, da im Frühjahr die entsprechende Infrastruktur geschaffen wurde. TeleFrank kann sehr flexibel auf neue Bedingungen reagieren.

FACTS: Statt mit dem Tagesgeschäft in einem ohnehin nicht ganz einfachen Markt mussten Sie sich mit Hygienemaßnahmen, Abstandsregeln und Homeoffice befassen. Wie sah das bei TeleFrank aus – haben Sie letztlich Fortschritte in der Digitalisierung von Arbeitsprozessen erzielt?

Peters: Sehr gerne hätte ich mich intensiver mit dem Tagesgeschäft beschäftigt. Das musste ich auf die Abendstunden oder auch auf die Wochenenden verlegen. In den ersten Monaten der Coronapandemie gab es kaum ein Wochenende, das ich nicht im Büro verbrachte, um die TeleFrank Vertriebs-GmbH durch die Krise zu manövrieren. Am Anfang stand die Schaffung der entsprechenden Infrastruktur im Vordergrund. Die Organisation von Homeoffice-Arbeitsplätzen musste vorbereitet werden.
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Ralf Peters, Geschäftsführer der TeleFrank Vertriebs-GmbH
Dies erwies sich als Herausforderung, da der Markt für IT-Systeme mit Notebooks, Webcams und allem, was wir benötigten, leergefegt war. Mit erheblichem Kostenaufwand konnten wir aber auch diese Aufgabe meistern. Die Umstellung auf einen Schichtbetrieb in Verbindung mit Homeoffice-Arbeitsplätzen lief dann reibungslos. Ich war allerdings auch in dieser Zeit täglich im Büro, da weiterhin viel zu organisieren war.

Ende April haben wir dann wieder auf den Regelbetrieb umgestellt, da sich das für uns als effizienter erwiesen hat.

FACTS: Ihr Unternehmen ist eine Vertriebsgesellschaft. Wie konnten Sie in den Monaten der Kontaktarmut Ihre Geschäftsbeziehungen pflegen?

Peters: Auch in dieser Hinsicht hat bei uns die Digitalisierung einen großen Sprung gemacht. Es mussten Softwareanpassungen vorgenommen werden. Meetings fanden virtuell im Web statt. Vor-Ort-Termine wurden gänzlich eingestellt und das Telefon erhielt eine noch größere Rolle.

FACTS: Wie hat sich TeleFrank insgesamt geschlagen – war Ihr Umsatz von der Krise stark betroffen?

Peters: Unsere Kunden haben ihre Mitarbeiter ebenfalls ins Homeoffice geschickt, Kurzarbeit eingeführt und Produktionen vorübergehend geschlossen. Das hatte zur Folge, dass die Nachfrage an Frankiermaschinen teilweise leicht gesunken ist und auch weniger Post frankiert wurde. Daher wurde natürlich auch weniger Zubehör benötigt. Alles in allem muss ich sagen, dass wir einen leichten Umsatzrückgang haben. Diesen konnten wir allerdings durch diverse Maßnahmen abfangen. Unser Motto lautet auch während des zweiten Lockdowns: „Wir sind weiterhin zu 100 Prozent für unsere Kunden da.“

FACTS: Hatten Sie im Laufe des Jahres Erfolge zu verzeichnen?

Peters: Der größte Erfolg des Jahres ist für mich, dass wir bisher im Großen und Ganzen unbeschadet durch die Krise gekommen sind. Außerdem konnte ich einen neuen Partner gewinnen. Daran erkennen Sie, dass ich weiterhin auf Wachstum setze und an die Zukunft glaube.

FACTS: Wie geht es mit Ihrem Unternehmen weiter – welche Pläne haben Sie, mit welchen Neuheiten können wir rechnen? Wie sehen Sie TeleFrank in fünf Jahren?

Peters: Ich bin von der Zukunft der Frankiermaschine überzeugt. Wir entwickeln gerade mit unserem Hersteller, der TeleFrank GmbH in Thüringen, eine neue Modellreihe von Systemen. Diese Serie wird mit interessanten Features ausgestattet sein. Außerdem sind wir nach wie vor auf der Suche nach engagierten Partnern. Dies bedeutet, dass wir weiterhin nach Fortschritt streben. Auf jeden Fall wollen wir auch in fünf Jahren ein verlässlicher Geschäftspartner für unsere Kunden sein.

Anja Knies