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Multifunktionssysteme im Umwelttest
Überall nur Saubermänner? Im Vergleich: MFC-L3750CDW von Brother, Color LaserJet Pro MFP M283fdw von HP, ECOSYS M5526cdw von Kyocera und MC3326adwe von Lexmark
Bei Kaufentscheidungen spielen Umweltaspekte eine zunehmend wichtige Rolle – so auch beim Erwerb eines Multifunktionssystems. Doch man sollte sich bei der Anschaffung eines solchen Geräts womöglich keine Gedanken mehr machen, da die Hersteller schon äußerst umweltfreundliche Produkte anbieten und viele von ihnen zur Kompensation von CO2-Emissionen anerkannte Klimaschutzprojekte unterstützen. FACTS ist der Sache auf den Grund gegangen.
FACTS wollte es genauer wissen und kaufte im Fachhandel vier MFPs, um sie einer ganz speziellen Umweltprüfung zu unterziehen – wohl wissend, dass es sich „offiziell“ bei allen Geräten aufgrund der Vergabe des Blauen Engels schon um kleine Saubermänner handelt.
Video-Reportage
Schauen Sie sich den Vergleichstest der Multifunktionssysteme auf unserem YouTube Kanal FACTS on Air an. Dort finden Sie auch weitere interessante Tests und Reportagen.
Verpackung: viel Müll
Gesagt, getan. Für diesen erstmaligen Vergleich wurden Systeme in der Geschwindigkeitsklasse 21 bis 26 Seiten pro Minute unter die Lupe genommen. Am Test nahmen der MFC-L3750CDW von Brother, der Color LaserJet Pro MFP M283fdw von HP, der ECOSYS M5526cdw von Kyocera und der MC3326adwe von Lexmark teil.
Die Multifunktionssysteme wurden über den Onlinefachhandel in die Redaktion geschickt, sodass sie nahezu am gleichen Tag ankamen. Der erste Eindruck: Alle Systeme waren sicher verpackt. Ein Unterschied ließ sich allerdings sofort erkennen: Während es sich bei den Verpackungen von HP und Brother um Pappkartons mit aufgedruckten Fotos handelt, verwenden Lexmark und Kyocera schlichte, nicht weiß lackierte Kartons ohne Aufdruck. Zwar stehen die Produktbezeichnungen auf der Kartonage, auf einen ganzflächigen Fotoaufdruck wurde aber verzichtet. Dieser Unterschied ist der Tatsache geschuldet, dass die Brother- und HP- Geräte auch bei Distributoren, etwa Elektronikmärkten verkauft werden. Doch ließe sich vielleicht für die Kartons, die direkt zu den Fachhändlern gehen, auf Fotos verzichten? Beim Öffnen der Kartons waren sofort weitere Unterschiede auffällig, denn während Brother, HP und Lexmark für die Sicherung der Maschinen in den Kartons Styropor verwenden, nutzt Kyocera ein intelligentes Pappinnenleben (siehe Foto links), das die Verwendung von Styropor überflüssig macht. Ob für den Einsatz von Plastiktüten, in die alle Maschinen eingepackt sind, eine Notwendigkeit besteht und was es hier für Alternativen gibt, darüber sollten sich jedoch Hersteller trotz der Verwendung von recyclingfähigem Material Gedanken machen. Hier schränkt lediglich HP die Plastikmenge auf ein Minimum ein und ist deshalb im Bereich der Verpackung, was die Punkte angeht, auf Gleichstand mit Kyocera.
HP liefert allerdings neben dem Stromkabel für das deutsche Stromnetz noch ein weiteres nicht in Deutschland zu verwendendes Kabel mit. Auch Gebrauchsanleitungen in vielen Sprachen in Papierform, die HP dem Color LaserJet Pro MFP M283fdw beilegt und die vom Anwender sofort entsorgt werden, müssten nicht unbedingt sein.
Funktionen, um Toner zu sparen




Eine sehr gute und effektvolle Idee von Lexmark: Alle Funktionen, mit denen sich Ressourcen sparen lassen, wurden mit kleinen grünen Symbolen in Form eines Blatts gekennzeichnet. So wird es einem leicht gemacht, der Umwelt Gutes zu tun.
Auch Brother hat ein paar praktische Features eingebaut, die den Anwender zum Sparen animieren. Zum einen wird direkt nach der Installation des MFC-L3750CDW ein Merkblatt angezeigt, auf dem man sich über die wichtigsten Sparfunktionen informieren kann, und zum anderen wird bei aktiviertem Tonersparmodus die ermittelte Tonereinsparung in Prozent angegeben. Wenn auch etwas verschachtelt, nutzen die „Brüder“ ebenfalls ein Blattsymbol als Kennzeichnung für Umweltfunktionen.
Auch bei HP lassen sich wie bei den anderen Kollegen alle Funktionen gut handhaben. Das Menü sollte aber hinsichtlich der Kennzeichnung von ressourcensparenden Funktionen nach Meinung der Redaktion überarbeitet werden. Der Anwender muss schon ein wenig suchen, um die für ihn richtige „Sparmaßnahme“ auch zu finden.
Stromverbrauch geprüft
Am wenigsten Strom hat im Rahmen unseres dreitägigen Tests das Lexmark-MFP mit 0,675 KWh verbraucht. An dieser Stelle sei nochmals erwähnt, dass alle getesteten Geräte den strengen Anforderungen des Blauen Engels entsprechen.
Einer der wichtigsten Punkte für die Bewertung im Test ist, wie schon im Bericht geschildert, die Entstehung von Müll. Und das sowohl bei der Verpackung der Geräte als auch der Verbrauchsmaterialien. Lobenswert: Alle Hersteller im Test haben Tonergebinde im Programm, die für ein größeres Druckvolumen gedacht sind. Das spart dem Anwender zum einen sofort Geld, da sich der Seitenpreis verringert, und zum anderen kommt es der Umwelt zugute, da sich so auch der Verpackungsmüll reduzieren lässt.
Verbrauchsmaterialien recycelbar?
Klaus Leifeld/Max Goldstein

Fazit
Die größten Unterschiede hat die Redaktion bei der Verpackung und beim Wechsel der Verbrauchsmaterialien festgestellt. Aufgrund des durchdachten „Kartoninnenlebens“ und der Vermeidung von Styropor sowie der Minimierung von Abfall in Bezug auf den Tonerwechsel ist Kyocera hier definitiv im Vorteil.
Insgesamt haben „Müllreduzierer“ Kyocera und „Stromsparer“ Lexmark in diesem Test in Sachen Umwelt den anderen Herstellern gegenüber definitiv einen Vorsprung.