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Inkasso: Fingerspitzengefühl gefragt
Im Zuge der Coronapandemie kämpfen viele Betriebe mit zunehmend schlechtem Zahlungsverhalten ihrer Kunden. Einen Beitrag zur Bewältigung dieser Lage und schließlich zum Erhalt der Wirtschaft können auf die Einziehung fälliger Forderungen spezialisierte Unternehmen leisten, indem sie zwischen Gläubigern und Schuldnern vermitteln und angemessene Lösungen finden, wie Letztere ihre Verbindlichkeiten abtragen können.
Besonders betroffene Unternehmen
Was B2B-Geschäfte betrifft, ließen sich auch hier Zahlungsverzögerungen beobachten, fand die BDIU-Befragung heraus. Rund 69 Prozent der Inkassofirmen erklärten, dass gewerbliche Schuldner unter Zahlungsausfällen bei eigenen Kunden leiden. „Viele Firmen haben in Zeiten der Hochkonjunktur ihr Forderungsmanagement sträflich vernachlässigt“, schildert Pedd. „Deren Kunden fühlten sich schon damals dazu verleitet, Zahlungsziele zu dehnen – jetzt verstärkt das die Risiken zusätzlich.“

Konsequentes Debitorenmanagement lohnt sich
Martina Rostek, Geschäftsführerin bei der Freche`s Inkasso GmbH
„Zahlungsverzögerungen oder -ausfälle stellen für die Wirtschaft ernste Probleme dar. Durch ein professionelles Forderungsmanagement können sich Unternehmen vor gefährlichen Außenständen schützen.“
Verantwortungsvolles Inkasso
Eine gute Einstellung, denn laut Pedd könnte die derzeitige Rezession der Beginn einer längeren Krise sein, da die Liquiditätsschwierigkeiten in Unternehmen Dominoeffekte verursachen, die sich rasant entlang der Lieferketten verbreiten können. So drohe Zehntausenden Betrieben in den nächsten Monaten die Zahlungsunfähigkeit. In der BDIU-Umfrage rechnen 96 Prozent der Inkassodienstleister mit erheblich mehr Firmenpleiten bis zum Jahresende.
Um die Krise zu meistern, sei verantwortungsbewusstes Handeln vonnöten – die Inkassobranche bilde da keine Ausnahme. Viele Schuldner würden sich an die Inkassofirmen wenden mit der Aussage, aufgrund der Coronapandemie nicht zahlen zu können. Seitens der Rechtsdienstleister sei also Fingerspitzengefühl und ein angemessenes Entgegenkommen gefragt.
„In diesen Fällen ist es beispielsweise möglich, Zahlungen aufzuschieben, Stundungen oder Raten zu vereinbaren oder aber bestehende Ratenzahlungen in der Höhe anzupassen“, empfiehlt schließlich die BDIU-Verbandschefin. Es gelte, aufeinander zuzugehen. „Mein Motto ist: Reden hilft. Wer nicht zahlen kann, sollte die Gründe dafür mitteilen und sich offen und kooperativ zeigen. Die Erfahrung zeigt, dass sich dann immer vernünftige Lösungen finden lassen. So funktioniert verantwortungsvolles Inkasso, das ganz wesentlich zum Erhalt des Wirtschaftskreislaufs beiträgt.“
Graziella Mimic
Astrid Knoll, Geschäftsführerin bei der Freche`s Inkasso GmbH
„Wir sehen es als unsere Aufgabe,
bei Zahlungsschwierigkeiten eine sinnvolle Lösung zu finden – wie etwa Ratenzahlung oder einen Vergleich – und fungieren somit als Mediator zwischen Schuldner und Gläubiger beziehungsweise Auftraggeber
und Kunde.“